5. Weihenstephaner Hochschulforum Gartenbau

„Gartenbauliche Pflanzenzüchtung – von Mendel bis zur Gen-Schere“

5. Weihenstephaner Hochschulforum Gartenbau vom 29.06 2018 unter der Fachlichen Leitung von Prof. Dr. Bernhard Hauser

Züchtung und Sortenentwicklung unterscheiden sich in den gartenbaulichen Sparten. Während eine neue Zierpflanzensorte oft nur fünf Jahre bis zur Marktreife benötigt, nimmt die Züchtungsarbeit an einer Baumobstsorte auch 20 oder mehr Jahre in Anspruch. Auch die Herangehensweise differiert vom Einsatz moderner Techniken in der Genomik (CRISPR/Cas) bis hin zur Züchtung entsprechend den Anforderungen des ökologischen Landbaus.
Zierpflanzenzüchtung ist immer „trendy“, so Dr. Johannes Nebelmeir, Lazzeri Società Agricola A R.L., Meran. Er unterschied dabei nach Mode (kurzfristige Strömung), Trends (mittelfristig) und Megatrends (stabile langfristige Transformationsprozesse). Diese gilt es im Vorfeld zu erahnen, um den Wünschen der Käufer der neuen Produkte zu entsprechen. Etwas Besseres zu schaffen als das, was es schon gibt, sieht Dr. Michael Neumüller, Bayerisches Obstzentrum GmbH & Co. KG als Antrieb für seine Obstzüchtungen. Da es 30 Jahre bis zur Markteinführung einer Kernobstsorte dauern kann, braucht es Visionen und ein breit gefächertes Spektrum, um den Geschmack zu treffen. Auf einen wissenschaftlichen Exkurs in die hochmodernen Techniken der Genomveränderung nahm Dr. Frank Dunemann, Julius Kühn Institut Quedlinburg, die Teilnehmenden mit. Mutationen werden nicht mehr dem Zufall überlassen, sondern zielgerichtet erzeugt. Bei der Frage, ob eine Technik wie CRISPR/Cas unter „Gentechnik“ fällt, war seine Antwort ja und nein. Einen völlig anderen Ansatz präsentierte Julian Jacobs, Gärtnerei Obergrashof OHG bei Dachau. Bei der ökologischen Züchtung steht die Kulturpflanze in einem größeren Zusammenhang und wird als eigenständiges Mitwesen gesehen und behandelt.
Torsten Mundus, SelectaOne Stuttgart, wurde von der 1. Vorsitzenden Katrin Kell mit dem gartenbaulichen Ehrenpreis des Verbandes Weihenstephaner Ingenieure ausgezeichnet. Die Laudatio für den Preisträger hielt Dr. Georg Ohmayer, ehemaliger Professor für Mathematik, Statistik und EDV an der HSWT. Bei seinem Festvortrag erläuterte Mundus den Weg neuer Sorten zum Kunden und nahm die Anwesenden auf eine Reise nach Afrika und sein ehrenamtliches Engagement dort mit.
Eine Führung durch das Institut für Gartenbau beleuchtete die Themen Pflanzenzüchtung in der Lehre. Bekannte Zierpflanzenzüchter präsentierten dabei ihre gelungenen Neuzüchtungen.
Das Alumni-Treffen am Abend bot wie jedes Jahr ehemaligen Gartenbau-Studierenden Gelegenheit zum Networking und persönlichen Austausch.

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